Kurze Entstehungsgeschichte:

Die Idee zur Einführung eines "Stammtisches für Musikanten und Sänger" stammte ursprünglich vom legendären Karl Hackensperger, Kaminkehrermeister aus Gars am Inn und Vorstand und Dirigent des Garser Musikvereins. Außerdem wirkte Karl Hackensperger auch bei der Garser Stubnmusi mit und begleitete auch oftmals auf seiner Zither die "Klosterauer Sänger", eine Gesangsgruppe mit 6 Männern aus Au am Inn. Als weitere neue Gruppe gründete Karl Hackensperger (als Klarinettist) zusammen mit Anton (Johnny) Größlhuber (ebenfalls Klarinette), beide auch beim Musikverein aktiv und bereits bei der Stubnmusi als Zitherspieler (Karl Hackensperger) und Hackbrettsieler (Anton Größlhuber) aktiv, eine weitere Musikgruppe und zwar die "Garser Tanzlmusi". Als weitere Musiker kamen noch Engelbert Kölbl (bei der Stubnmusi bereits als Kontrabassspieler dabei und bei der Tanzlmusi als Ziachspieler), sowie Hans Binsteiner (als Gitarrenspieler bei beiden Gruppen) dazu. Hans Binsteiner und Engelbert Kölbl wirkten auch bei den Klosterauer Sängern mit. Die weiteren Mitglieder der Klosterauer Sänger waren: Oskar Rappensperger, Helmut Seltmann, Georg Vetter und Georg Radlmair. 

Neben diesen Gruppen gab es seinerzeit auch noch eine sehr enge Verbindung mit den "Stoabacher Sängerinnen" aus Aschau am Inn, die sich bei vielen gemeinsamen Veranstaltungen und Auftritten beteiligt haben. 

Bei den ersten Versuchen eines "Stammtisches für Sänger und Musikanten" im Frühjahr 1984 eingeleitet vom Hackensperger Karl im Nebenzimmer des Gasthauses Rumpeltes in Gars am Inn blieben die vorstehend genannten Sänger und Musikanten hauptsächlich unter sich während im Gastzimmer Karten gespielt wurde. Man kam schnell zu der Überzeugung, dass für einen echten ungezwungenen musikalischen Stammtisch, bei dem sich auch andere Sänger und Musikanten eingeladen und wohl fühlen ein anderes musikantenfreundliches Gasthaus erforderlich ist. Übereinstimmend war man sofort davon überzeugt, dass dafür nur das Gasthaus Pfeil in Au am Inn in Frage kommt. Mit der Festlegung des Werktages Mittwoch einmal im Monat wollte man erreichen, dass an diesem Tag das Gastzimmer möglichst wenig frequentiert ist (man wollte ja niemand vertreiben). Andererseits war man der Auffassung, dass viele Musik- und Gesangsgruppen unter der Woche einen Probentag haben und dann statt einer Probe eben den Musikantenstammtisch besuchen können. Bereits im Sommer 1984 fand dann der erste Musikantenstammtisch beim Gasthaus Pfeil an einem Mittwoch statt. Diese Überlegungen haben voll eingeschlagen und der Erfolg gab uns allen recht. Ohne jemals Werbung für den Stammtisch gemacht zu haben, sprach sich unser musikalisches Treffen immer mehr herum und es kamen immer mehr Besucher, Gesangs- und Musikgruppen. Bereits nach einem Jahr reichte der Platz im Gastzimmer kaum noch aus. 

 

Etwas später und zwar erstmals am Mittwoch, den 04. März 1987 führte ein treuer begeisterter Besucher und Förderer des Musikantenstammtisches und zwar der Pfeiffer Richard ein Gästebuch ein. Er führte dieses Buch sehr akribisch, später auch mit Unterstützung von Berd Bundschu bis Ende 1993. Danach gibt es leider keine regelmäßigen Aufzeichnungen mehr.
 
Inzwischen besteht der Musikantenstammtisch in Au am Inn bereits mehr als 35 Jahre ohne Unterbrechung und er war bei seiner damaligen Einführung wohl ziemlich einzigartig. Jedenfalls war uns seinerzeit kein ähnliches Musikantentreffen weitum bekannt. Viele Musik- und Gesangsgruppen, die von unserer Art eines ungezwungenen musikalischen Treffens gehört oder bei uns miterlebt haben, haben ähnliche Musikantenstammtische an anderen Orten mit mehr oder weniger Erfolg eingeführt. Sogar das bayerische Fernsehen hat inzwischen eine erfolgreiche Sendereihe "Beim Hirzinger" in Sollhuben eingeführt, das man gut und gerne auch auf diese Veranstaltungsform zurückführen kann. 

Wir sind natürlich nicht so vermessen, dass wir als die Erfinder dieser Veranstaltungsform dastehen wollen. Aber denjenigen die neuerdings behaupten, das gäbe es nur bei ihnen und wurde dort erfunden, wie man inzwischen auch öfters bereits in Zeitungsartikeln lesen konnte, möchten wir schon entgegnen, dass das Original bereits viel früher in Au am Inn entstanden ist und bisher ohne jegliche Werbung und Zeitungsartikel ausgekommen ist. 

Engelbert Kölbl